ICE-T (TRACY MARROW, * 1958) gehörte zu den ersten Musikern aus der Region, die die ihnen von der Gesellschaft entgegengebrachten Vorteile in der stilisierten Form einer ausgesuchten Gossenlyrik an diese zurückgaben und so aus Rap ein aggressives Instrument zur Okkupation von Öffentlichkeit machten. Das Album „Straight Outta Compton“ (1989) der Gruppe N.W.A. (NIGGAZ WITH ATTITUDE) gab dann den Ton für das vor, was durch eine ausgeprägte Gewaltverherrlichung – verstanden und gemeint als Gegengewalt zu Rassismus und sozialer Ausgrenzung, – unter der Bezeichnung „Gangsta Rap“ bekannt wurde. Mit
- ICE CUBE (O’SHEA JACKSON, * 1960),
- DR. DRE (ANDRE YOUNG, * 1965) und
- SNOOP DOGG (CALVIN BROADUS, * 1972)
– ehemaligen N.W.A.-Mitgliedern, die die Gruppe nacheinander verließen – liefert N.W.A. zugleich die wichtigsten und stilprägenden Musiker des Westcoast Rap.
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Sowohl musikalisch wie vor allem durch die Texte lebt diese Form des Rap bis heute davon, den sozial ausgegrenzten farbigen Jugendlichen eine kulturelle und politische Identität zu vermitteln. Sie ist weniger komplex und kunstvoll wie ihr Pendant an der Ostküste, dafür gespeist von sozialen Erfahrungen und einer Vielzahl musikalischer Bezüge der in Kalifornien ansässigen Minderheitenkulturen. Diese multikulturelle Prägung ist neben der Aggressivität ein besonders markantes Kennzeichen für den Rap von der amerikanischen Westküste.
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Eine eigenständige Variante des Gangsta Rap wurde von dem Musiker DR. DRE aus der Synthese mit Funk-Elementen wie Synthesizer-Melodien und langsamen schwergewichtigen Grooves entwickelt, die auf sein Album „Chronic“ (1992) zurückgeht. Sie ist unter der von ihm erfundenen Bezeichnung „G-Funk“ (Gangsta-Funk) ab Mitte der 1990er-Jahren zu einem immens populären Markenzeichen der Region geworden.
New School
Die Bezeichnung „New School“ kam in den 1990er-Jahren in der Musikpresse auf, um das immens divers gewordene Erscheinungsbild des Rap, der sich in eine Fülle der unterschiedlichsten Varianten auffaserte, begrifflich zu bündeln. Im Gegenzug entstand der Begriff „Old School“ für die frühe, ursprüngliche Form dieser Musik. Gemeinsam sind den Rappern der New School allenfalls die Konsum orientierte Ausrichtung und der ungenierte Umgang mit dem Kommerz. Die vielen Bezeichnungen, die hier zirkulieren, fungieren andererseits aber vielfach nur als eine Art Markenzeichen und verweisen gar nicht wirklich auf identifizierbare musikalisch-stilistische Merkmale. Begriffe wie
- Miami Bass,
- hettotech,
- Nerdcore
usw. verbinden sich zwar mit den Namen der Rapper, die sie aufbrachten, musikalisch Stilbegriffe sind es jedoch nicht.
Zu den identifizierbaren Ausprägungen des New School Rap gehört „Alternative Rap“, musikalisch ein zwar eher eklektischer Mischstil, der jedoch – anknüpfend an GIL SCOTT-HERON (* 1949), den Vater der Rap-Poesie – die literarische Seite dieses Genres zur Hochform brachte. Hierher gehört mit QUEEN LATIFA (DANA ELAINE OWENS, * 1970) auch eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen des Rap in den USA, die sich in den letzten Jahren allerdings von ihren Wurzeln im Rap deutlich weg entwickelt hat.
- STETSASONIC und
- DE LA SOUL
gehören zu den Initiatoren von „Jazz Rap“, einer der vielen Version des Rap, die von der Synthese mit anderen Musikstilen leben, hier gesampelte, seltener gespielte Passagen diverser Jazzstile. „Rapcore“ ist eine andere solche Version, die aus der Verbindung von Rap mit Rockelementen gespeist ist und von Gruppen wie
- BEASTIE BOYS oder
- RED HOT CHILI PEPPERS
bekannt gemacht wurde. Dominant in der New School des Rap sind jedoch die Individualstile, darunter auch die Versionen der Rapper weißer Hautfarbe, die wie EMINEM (MARSHALL MATHERS, * 1972) eine große Rolle für die Etablierung des Rap als einer der Hauptformen der populären Musik der 1990er-Jahre spielten.
Sonderformen
Sowohl die nahezu nicht vorhandenen Zugangsbarrieren – rappen kann prinzipiell jeder und jeder hat eine reale Chance, damit erfolgreich zu sein – als auch die in den 1990er-Jahren sehr kleinteilig gewordenen Strukturen des Musikmarktes haben dazu geführt, dass sich die Entwicklung des Rap sowohl in mehr oder weniger fest umrissenen und etablierten Kategorien vollzieht, eine Vielzahl kaum verallgemeinerbarer Individualstile kennt, als auch Stilkategorien hervorgebracht hat, die einen Sonderstatus besitzen, weil sie sich jedem Einordnungsraster entziehen. Dazu gehört
- „Freestyle Rap“, jene sowohl in den USA, aber auch in den europäischen Immigranten-Communties (Türken in Deutschland, Nordafrikaner in Frankreich, Molukken in den Niederlanden) immens populäre Stehgreiferfindung von Texten, die mit oder ohne Musik als häufig virtuos rhythmisierter Sprechgesang vorgetragen werden, häufig in Form sogenannter „Battles“ als Wettkampfspiel.
- Auch der „Metal Rap“ von RUN-DMC, ANTHRAX oder RAGE AGAINST THE MACHINE ist eine solche Sonderform, die zwar Rap heißt und auch den typischen Sprechgesang des Rap übernommen hat, musikalisch aber mit der Verankerung im Heavy Metal eigentlich ein Rockgenre bleibt.
Auch die Zahl solcher Sonderformen ist angesichts des Einflusses, den Rap auf die Entwicklung der populären Musik ausgeübt hat und immer noch ausübt, unüberschaubar geworden.
Nguồn: https://piaggiotopcom.vn
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